Harter Granit und die Leichtigkeit des Lichts

Harter Granit und die Leichtigkeit des Lichts

Neues Urnenfeld gesegnet – neue Stele als Mittelpunkt

01.11.2017

Aufgrund der stetig zunehmenden Nachfrage nach Urnenbestattungen  hatte die Kirchenverwaltung St. Emmeram in Windischeschenbach unter Vorsitz von Pfarrer Hubert Bartel und Kirchenpfleger Bertwin Fleck beschlossen, eine entsprechende Anlage in Auftrag zu geben.

Laut Ausschreibung sollten vier gepflasterte Wege in Kreuzform zum Zentrum, einer Stele, führen. Es wurden  vorerst 32 Urnenplätze geplant, kreisförmig um die Stele angeordnet; das Urnenfeld ist bei Bedarf  jederzeit nach außen erweiterbar. Die Stele selbst sollte an das Weiterleben nach dem Tod und die Auferstehung erinnern.

Nun waren Urnenfeld und Kunstwerk vollendet und so war der Friedhofgang an Allerheiligen der geeignete Anlass, das neue Urnenfeld zu segnen. Geistliche, Ministranten, Chor und Bläsergruppe versammelten sich diesmal um das neue Urnenfeld als den örtlichen Mittelpunkt der Andacht.

Stadtpfarrer Hubert Bartel, Pfarrvikar Edwin Ozioko, Ruhestandsgeistlicher Franz Reich und Pastoralreferentin Elisabeth Hammer-Butzkamm zogen nach dem Gebet in der Stadtpfarrkirche St. Emmeram mit den Gläubigen zum Friedhof. Der Stadtpfarrer segnete diesen neuen Teil des Friedhofs und ging im Anschluss daran auch durch alle Gräberreihen, um diese mit Weihwasser zu besprengen.

Das Werk besteht aus Stein, Metall und Glaselementen. An der Gestaltung beteiligt waren der Reuther Künstler Erwin Otto, Kirchenrat Anton Sammet und Steinmetz Georg Neugirg. Die Stele als Mitte der Anlage besteht aus Corten-Stahl und ist in Kreuzform geschweißt. Der Rost an dem Objekt stellt die Vergänglichkeit der Erdenzeit dar, wie Anton Sammet erklärt.

Vier Rundsäulen aus Granit, die nach oben die Form auflösen, sind in das Stahlkreuz eingefügt. Der harte Granit verändert sich und zeigt so eine neue Lebensform an. Die Stahl-Stele endet oben in wellenförmiger Fließform und nimmt nahtlos vier farbig gestufte Fusing-Gläser auf. Bei dieser Technik wird Glas verschiedener Farben und Formen in einem speziellen Brennofen verbunden.

Diese in warmen Farbübergängen gestalteten Glaselemente zeigen in einem Lichtspiel den Übergang des menschlichen Erdenlebens in die Leichtigkeit eines neuen Lichtes. Das Zusammenwirken von Kreuz und Erdenschwere mit dem Geheimnisvollen einer neuen Wirklichkeit im Tod wird von dieser Urnenanlage spürbar symbolisiert, wie die Künstler ausführen.

Die Erdarbeiten des Urnenfeldes wurden von der Firma Holger Schinner unter Regie von Manfred Riebl, im Gremium der Kirchenverwaltung zuständig für den Friedhof, ausgeführt. Alle Granitarbeiten in Zusammenhang mit der Stele lagen in den Händen von Steinmetz Georg Neugirg. Die Glasarbeiten wurden von dem Reuther Künstler Erwin Otte  im eigenen Ofen passgenau geformt und in augenfälligen leuchtenden Farben geschmolzen.

Auf den vier Granit-Pflanzringen um die Stele sind zwei Bronzelaternen und zwei Weihwasserspender aufgebracht. Die harmonisch abgestimmte Bepflanzung der Kreisfläche wurde von der  Firma Peter Hausner ausgeführt; diese übernimmt auch die jährliche Pflege.

Viele Gläubige nahmen nach dem Ende der Feier beim Besuch der Gräber von Verwandten und Bekannten das Urnenfeld in Augenschein, das als optisch sehr ansprechend und gelungen empfunden wurde.

 

Hier noch einmal ein kleiner Rückblick auf die Bauarbeiten …

 

 

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