Ausflug nach Eisenach und zur Wartburg

Ausflug nach Eisenach und auf die Wartburg

Gemeinsam auf den Spuren der Reformation

07.10.2017

Das Kirchenjahr neigt sich dem Ende zu und mit ihm auch das Jahresthema „Ökumene – Gemeinsamer Ursprung – gemeinsames Ziel“. Das Lutherjahr zum Reformationsjubiläum erwies sich als der geeignete aktuelle Rahmen, sich näher mit der Thematik zu beschäftigen und enger zusammen zu rücken.

In den vergangenen Monaten gab es bereits ökumenische Gottesdienste, eine gemeinsame Wanderung von einer Kirche zur anderen, eine Agapefeier oder ein kurzweilig-humorvolles Streitgespräch. Als Höhepunkt der Veranstaltungen stand nun eine gemeinsame Fahrt nach Eisenach und zur Wartburg auf dem Programm.

Katholische und evangelische Teilnehmer machten sich zusammen mit ihren Geistlichen, Stadtpfarrer Hubert Bartel und Pfarrer Christoph Zeh per Bus auf den Weg. In konfessionsübergreifender Kooperation hatten die Organisatoren ein Frühstück mit Kaffee, Schinkenhörnchen, Laugenstangen oder Kuchen für die Rast vorbereitet. Anfangs noch im Regen unterwegs, wurde es zunehmen trockener von oben.

In Eisenach wartete eine thematische Stadtführung auf die Reisenden. In zwei Gruppen besuchte man historische Punkte und Gebäude im Stadtgebiet. Die Erklärungen übernahmen zwei Damen aus Luthers Zeit, die im Patrizierhaus Cotta für ihre Herrschaft im Dienst waren, als auch dieser dort wohnte. Die Windischeschenbacher erfuhren Wissenswertes und Interessantes, stets auf humorvolle Weise vermittelt und mit kurzweiligen Kommentaren gewürzt.

So durfte am „Flüsterbogen“ die besondere Akustik getestet werden, wenn ein Pärchen sich geheime Botschaften zuwisperte, oder die herrschaftliche Bedienstete wunderte sich über den Frauenüberschuss in der Gruppe: „Warum habt ihr keinen Mann? Sind doch eure Nasen nicht auffallend krumm, habt ihr ansehnliche Gesichter, liegt´s wohl an euren Kochkünsten?“

Oder sie meinte tadelnd in Anbetracht der unbedeckten Haarpracht, dass es sich „nicht ziemt, ohne Haube unterwegs zu sein“. Aber auch für stattliche Männer gab es den entsprechenden Kommentar. Könne heutzutage das Bier bedenkenlos und mit Genuss getrunken werden, seien früher Zutaten ins Bier gekommen, über die man lieber nicht so genau Bescheid wissen möchte.

Nach dem Mittagessen war die Besichtigung der Wartburg geplant. Den Aufstieg konnte man im Bus bewältigen – für Teilnehmer, die sich fit fühlten, war diese Strecke als Fußmarsch geplant, was sich als echte Herausforderung zeigte. Steil bergauf ging´s, und das reichhaltige Mittagessen war alles andere als förderlich.

Entspannt oder schnaufend kamen schließlich alle oben an und betraten die Ausstellung. Mit den Erklärungen per Audio-Guide konnte man im individuellen Tempo durch die Räume wandern und sich die Erklärungen anhören, die einen persönlich interessierten.

In der Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche, die Wartburg war vorher aber  auch Wohn- und Wirkungsstätte der Heiligen Elisabeth gewesen. Mit vielen Eindrücken machte man sich auf den Heimweg. Bei einem letzten Zwischenstopp in der Autobahnkirche Gelmeroda wurde noch gemeinsam gebetet und gesungen, die eigene Musikbegleitung kam von Pfarrer Zeh und Armin Karwath.