St. Nikolaus Bernstein

Geschichte der Filial-Kirchengemeinde St. Nikolaus Bernstein

Bernstein, das im Jahre 1441 kirchliche Filiale von St. Emmeram in Windischeschenbach wurde, war von 1585 an in der Reformationszeit eine Zeit lang kirchlich selbständig, gehörte aber ab dem Jahre 1625 wieder zu Windischeschenbach.

Im Jahre 1754 begannen die Bernsteiner darum zu kämpfen, eine eigene Pfarrei zu werden. Zwischen den Verantwortlichen des Ortes und dem Bischöflichen Ordinariat erfolgte ein sehr umfangreicher Schriftwechsel. Immer wieder richteten die Bernsteiner Anträge, Eingaben und Gesuche an das Ordinariat, um als eigenständige Pfarrei anerkannt zu werden.

Die jeweiligen Pfarrherren von Windischeschenbach – Pfarrer Dr. Kilian von Dürring und nach ihm Pfarrer Maximilian von Woitha – sprachen sich dabei gegen das Vorhaben der Bernsteiner aus.

In einem der Gesuche wurde auf den Umstand verwiesen, dass bereits Kranke wegen der weiten Entfernung eines Priesters ohne geistlichen Beistand gestorben waren. Unterstützt wurden die Bernsteiner in ihrem Anliegen von einer Reihe von Personen aus den Orten, die der Filialkirche Bernstein zugeordnet waren.

Im September 1762 wurde eine Kommissionssitzung beim Ordinariat in Regensburg anberaumt, zu der nicht weniger als zwölf Personen aus dem Bernsteiner Filialkirchenbereich erschienen. Über die Sitzung wurde ein 56 Seiten langes Protokoll verfasst.

Am 1. August 1765 erfolgte der endgültige Bescheid der Ablehnung der Bitte um Errichtung einer eigenen Pfarrei. Damit ging der elf Jahre andauernde Kampf zu Ende, an dessen Ende die Bernsteiner nichts erreicht und eine Menge Unkosten zu tragen hatten.

Laut dem Protokoll einer Diözesanvisitation gehörten im Juni 1860 folgende Ortschaften zum Filialkirchenbereich Bernstein: Voitenthan, Röthenbach, Escheldorf, Ödwalpersreuth, Mauern, Mittelmühle, Angermühle und Hafendeckmühle. Im Jahre 1922 erfolgte dann die Umpfarrung von Angermühle und Mittelmühle nach Krummenaab, von Escheldorf und Röthenbach nach Premenreuth und von Voitenthan und Hafendeckmühle nach Wiesau.

 

Quellen:Georg Hauser “Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach”; Pfarrarchiv