Pfarrer Albert Kobler verstorben

Ein Leben geprägt von Mission und Ökumenepfarrer-kobler-3

Früherer Pfarrer Albert Kobler verstirbt 85jährig in Garmisch-Partenkirchen

02.07.2016

Immer ein fröhliches „Holdrio“ auf den Lippen, auf dem Kopf die farbenfrohe Indio-Mütze seitlich mit bunten Quasten; wahlweise war er in seiner legendären, schon etwas klapprigen Ente unterwegs oder mit Skistöcken und Rucksack ausgestattet beim Spaziergang anzutreffen – mit einem derartigen Bild erinnern sich wohl die meisten Neuhauser an ihren früheren Pfarrer Albert Kobler. Mit seinem nicht ganz alltäglichem Erscheinungsbild und seinen von der Missionsarbeit in Bolivien stark geprägten Sichtweisen stand er von 1987 bis 1994 der Pfarreiengemeinschaft Hl. Geist Neuhaus und St. Matthäus Wurz vor. Zusammen mit seiner Schwester Theresa, die ihm den Haushalt führte, kümmerte er sich mit viel Engagement und teilweise sehr unkonventionellen Methoden um die kleinen und großen Anliegen der Gläubigen in den beiden Pfarreien.

Nun erlag der beliebte Geistliche mit fast 86 Jahren in Garmisch-Partenkirchen, wo er auch aufgewachsen war, den Folgen seiner fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung. Eine Delegation aus Neuhaus gab ihm zusammen mit zahlreichen weiteren Trauergästen bei seiner Beerdigung vergangen Freitag das letzte Geleit.

„Es war sehr würdevoll und seinem Lebenswerk angemessen“, berichtete Mesner Ferdinand Schönberger. Insgesamt zelebrierten 15 Priester die zweieinhalbstündige Trauerfeier, darunter sogar zwei Bischöfe aus Bolivien und Südafrika. Sie würdigten Koblers großes Engagement, der sein Leben der Mission verschrieben hatte. So setzte er sich selbst nach seinem achtjährigen Aufenthalt in Bolivien für die Belange der Menschen in der sogenannten Dritten Welt ein. Mit großer Beharrlichkeit kämpfte er für Umweltschutz, Fair Trade und Gleichberechtigung in allen Teilen der Erde. Den Einkauf im Eine-Welt-Laden machte er in den von ihm betreuten Pfarreien salonfähig, indem er mit gutem Beispiel voran ging.

Auf seine Initiative hin wurde in Partenkirchen sogar ein neuer Eine-Welt-Laden eröffnet. Mit ebenso viel Herzblut setzte sich Albert Kobler zudem für die Ökumene ein. Wie bei so vielen Dingen, die ihm wichtig waren, unterstrich er auch hier seine Haltung auf durchaus außergewöhnliche Art und Weise. So suchte er sich für seinen Lebensabend bewusst ein Alters- und Pflegeheim eines evangelischen Trägers aus.

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