Juni: Bonifatius

Der heilige Bonifatius

Gedenktag: 5. Juni

Am 5. Juni gedenken wir eines großen Heiligen, der für unseren Glauben und für die Kirche in Deutschland von besonderer Bedeutung ist: des heiligen Bonifatius. Er wird zu Recht der „Apostel der Deutschen“ genannt, denn er brachte den christlichen Glauben in weite Teile des heutigen Deutschlands und prägte die Kirche nachhaltig.

Bonifatius wurde um das Jahr 675 in der angelsächsischen Grafschaft Wessex im heutigen England geboren. Sein Taufname war Wynfreth. Schon früh zeigte er Interesse an Glaubensfragen und trat in ein Benediktinerkloster ein, wo er eine umfassende geistliche und wissenschaftliche Ausbildung erhielt. Doch sein Herz schlug nicht nur für das klösterliche Leben – er fühlte sich zum missionarischen Dienst berufen.

Im Jahr 719 reiste er nach Rom, wo Papst Gregor II. ihn beauftragte, die germanischen Völker zu missionieren. Bei dieser Gelegenheit erhielt er auch seinen neuen Namen: Bonifatius – der „Gutes Tuende“. Er begann seine Arbeit in Hessen und Thüringen, später führte ihn sein Weg nach Bayern und Friesland. Seine Aufgabe war nicht einfach: Er traf auf viele Menschen, die noch an heidnische Götter glaubten, auf Unsicherheit und Angst, aber auch auf Offenheit für das Evangelium.

Ein besonders bekanntes Ereignis aus seinem Leben ist das Fällen der Donar-Eiche bei Geismar. Diese Eiche war dem germanischen Gott Donar geweiht. Als Bonifatius sie zu Boden schlug und nichts Schlimmes geschah, erkannten viele Menschen, dass die heidnischen Götter keine Macht hatten. Sie begannen, sich für den christlichen Glauben zu öffnen.

Doch Bonifatius war nicht nur ein Missionar, sondern auch ein kluger Reformer. Er gründete Klöster, weihte Bischöfe, ordnete Diözesen neu und stärkte die Einheit mit dem Papst in Rom. Sein wichtigstes Kloster, Fulda, wurde später zur Grabstätte des Heiligen und zu einem Zentrum der christlichen Bildung in Europa.

Trotz seines hohen Alters – er war über 70 Jahre alt – zog er noch einmal nach Friesland, um auch dort das Evangelium zu verkünden. Dort wurde er am 5. Juni 754 von heidnischen Kriegern erschlagen. In seinen Händen hielt er ein Evangelienbuch – ein Symbol für seine friedliche Botschaft und seine Standhaftigkeit im Glauben. Er starb als Märtyrer und wurde in Fulda beigesetzt.

Der heilige Bonifatius ist bis heute ein Vorbild im Glauben: für seinen Mut, seine Treue zur Kirche, seine Geduld und seinen unerschütterlichen Einsatz für das Evangelium. Sein Leben lädt uns ein, auch heute Zeugnis für Christus zu geben – mit Klarheit, Entschlossenheit und Liebe.